Mord nach Rezept - Band 17 out now

Die neue Ausgabe ist da:

H.P.Karr präsentiert

Mord nach Rezept – Band 17: 
Ein Toter ist nicht genug  - Zwei Dutzend Kurzkrimis

 


Mit Mord kommt keiner durch – oder doch? Es ist alles eine Frage der Planung. Oder nicht? Wenn clevere Kommissarinnen und smarte Kriminalbeamte ermitteln, muss sich mancher Mörder warm anziehen. Aber nicht nur Krimirätsel sorgen hier für Unterhaltung. Es gibt auch Psychothriller, Gaunergeschichten und knallharte Krimi-Comedy. Wie immer zu Ihrem Vergnügen ausgesucht und zusammengestellt von Krimikenner H.P. Karr.


H.P. Karr: Unter Verdacht
Kommissarin Vera Falck ermittelt gegen Kollegen. Wer aus der Revierwache Hattingen stalkt die neue Kommissarin? Die Sache ist ernster als sie zunächst scheint.

John Miller: Duell mit doppeltem Boden
Ein reicher Mann. Ein Flugzeugabsturz. Eine Lebensversicherung in Millionenhöhe. Ein  Versicherungsdetektiv. Ein Verdacht.

Manfred Mainau:  Späte Reue eines Egoisten
Wenn ein Mensch stirbt, trauern seine Angehörigen um ihn. Doch es gibt auch Menschen, so überlegte Hauptkommissar Clemens Bürger, über deren Tod die Hinterbliebenen erleichtert sind. Oder sich sogar freuen.  So schien es hier der Fall zu sein

Rudi Fischer: Zu viel Liebe wird mit Mord bezahlt
Zitternd starrte Undine Schaffrath auf die Textnachricht, die eben auf dem Display ihres Mobiltelefons erschienen war. »Dreitausend Euro - oder Dein Mann erfährt alles!«, stand da. »Heute Abend. Gleiche Zeit. Gleicher Ort!«

Jackie Kowal: Alte Liebe rächt sich nicht
Henry Steiner war eine harte Nuss. Selbst für Kommissarin Linda Krantz. Denn Henry Steiner stritt alles ab. Niemals war er im Südviertel gewesen. Auf keinen Fall hatte er dort vor dem Haus 34 in der Beethovenstraße gewartet. Und er hatte dort auch nie Denise Delamare attackiert, die Burlesquetänzerin aus dem Metropol-Varieté.

Helen Graf: Ein Betrüger taucht unter

Für die Polizei sollte es nach einem Unfall aussehen. Doch in Wirklichkeit war es ein Trick, mit dem sich der gesuchte Betrüger vor der Verfolgung schützen wollte. Und fast hätte es auch geklappt.


Und achtzehn weitere kurze Killer.

PS:
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Gratis: Mord nach Rezept

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Mord nach Rezept - Band 4: Zwei Dutzend kleine Killer

Clevere Ganoven, eiskalte Killer. Gauner, die sich selbst im Weg stehen und Mörder, die bei ihren Plänen ein kleines, aber wichtiges Detail übersehen. Dazu smarte Kommissarinnen, knorrige Ermittler und smarte Detektive.
Das alles und noch viel mehr präsentiert Krimi-Kenner H.P. Karr in zwei Dutzend cleverer Crime-Stories. Mord nach Rezept – Kurzkrimis von Könnern.

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Leseprobe:

03 Jacqueline Kowalczik: Am Abgrund

Die Gegend war einsam. Zuletzt waren sie vor einer Viertelstunde durch ein Dorf gekommen. Hier im Vogelsberg in Hessen konnte man lange unterwegs sein, ohne einer Menschenseele zu begegnen. Die Landstraße schlängelte sich durch den winterlichen Wald. Bernd schaltete hektisch und beschleunigte.
Er ist nervös!, überlegte Anne. Kein Wunder, schließlich will er mich umbringen. Er will mich zu Ellen fahren, und dann wollen die beiden mich betäuben, um mit mir einen Autounfall im Steinbruch bei Ebsdorfergrund zu arrangieren. Das lag nur wenige Kilometer hinter Wermertshausen, dem Ort, durch den sie vorhin gefahren waren.
»Es dauert nicht mehr lange«, sagte Bernd neben ihr. Seine Stimme klang rau. »Wir sind gleich da.«
Ja, wir werden gleich ankommen!, dachte Anne. Angeblich wollten sie hier im Vogelsberg ein Wochenende in einem Ferienhaus verbringen, das Freunden gehörte. Bernd hatte den ganzen Trip arrangiert und darauf bestanden, selbst zu fahren. So konnte er die Strecke durch das ausgedehnte Waldgebiet einschlagen, die bei Ellen vorbeiführte, ohne dass Anne Verdacht schöpfte.
Die Januarsonne brach durch die Baumwipfel. Es war kühl. vielleicht würde es bald schneien. Anne fröstelte, obwohl die Wagenheizung auf Hochtouren lief.
Bernd wusste nicht, dass sie seine Gespräche mit Ellen belauscht hatte. Er hatte ihr erzählt, dass er sich zweimal in der Woche in Gießen mit einigen Malerfreunden traf – in Wirklichkeit war er dann immer zu Ellen gefahren.
»Wir haben uns einfach nichts mehr zu sagen!«, hatte Bernd erklärt, als er mit Ellen zusammensaß. »Heute ist es für mich unvorstellbar, dass ich Anne einmal geliebt habe.«
»Warum trennst du dich dann nicht von ihr?«, fragte Ellen.
Einen Augenblick lang war Stille auf dem Band des Diktiergerätes gewesen, das das Gespräch aufgezeichnet hatte. Dann war wieder Bernds Stimme erklungen: »Nein. Anne hat sich so sehr in mein Leben gemischt, dass ich sie nicht einfach herausstreichen kann.«
»Rache«, sagte Ellen in die Stille hinein. »Ist es das, was du willst?«
Bernds Stimme war leise von dem Band gekommen, kaum zu verstehen: »Sie hat mich kaputtgemacht. Ihre Ratschläge waren in Wirklichkeit Vorschriften und ihre dauernde Fürsorge nichts anderes als Kontrolle. Wenn ich jemals wieder frei sein will, muss ich sie umbringen. Erst wenn sie tot ist, werde ich wieder richtig malen können.«
»Mag sein«, hatte Ellen erwidert. »Wann wirst du sie töten?«
»Bald«, erwiderte Bernd. »Du musst mir helfen. Wir betäuben sie und bringen sie zu dem Steinbruch bei Ebsdorfergrund. Ich werde sie mit dem Wagen hinunterstürzen.«

Anne hatte Bernds Beziehung zu Ellen von Anfang an aufmerksam beobachtet. Sie war nicht eifersüchtig auf Ellen, weil sie wusste, dass die dunkelhaarige, schlanke Frau Bernd sicher mehr helfen konnte als jeder andere. Ellen konnte zuhören, sich in Bernds Gedankenwelt hineinversetzen. Das hatte seine Bindung an sie noch verstärkt; er brauchte Selbstbestätigung, weil ihn seine dauernden Misserfolge als Maler deprimierten.
Anne hatte versucht, Bernd zu fördern, indem sie einen Galeristen in Frankfurt dazu überredete, seine Bilder auszustellen. Für eine Woche hatte Bernd wie in einem Rausch gelebt, dann war aus seinem Traum ein Alptraum geworden. Die Meinung der eingeladenen Kritiker war verheerend.
»Sie hassen mich!«, hatte Bernd mit gebrochener Stimme geflüstert, als er während der Vernissage mit Anne an der Sektbar stand.
Schweiß stand ihm auf der Stirn, er zitterte. Anne kannte diesen Zustand bei ihm – nur ein falsches Wort, und er würde einen hysterischen Anfall bekommen.
Doch da war plötzlich war Ellen zu ihnen getreten, hochgewachsen, dunkelhaarig, attraktiv. Eine Bekannte des Galeriebesitzers.
»Beruhigen Sie sich!«, hatte sie mit ihrer kehligen Stimme gesagt und Bernd dabei angesehen. »Ich gebe Ihnen etwas, das Ihnen hilft, sich zu entspannen.« Sie wandte sich an Anne und fuhr fort: »Ich bin Ärztin. Sie haben doch nichts dagegen, wenn ich mich um Ihren Mann kümmere, oder?«
Ellen hatte ihm wirklich geholfen. Während der Ausstellung und auch während des ganzen folgenden Jahres.
Obwohl Bernd versuchte, seine Treffen mit Ellen geheimzuhalten, war Anne stets genau informiert. Sie hörte sich die Aufnahmen seiner Gespräche mit Ellen an und wurde so Ohrenzeugin, wie in ihm der Plan reifte, sie zu töten.
»Ich glaube, mit dem Kühlwasser stimmt etwas nicht«, sagte Bernd plötzlich. Anne zuckte zusammen, obwohl sie gewusst hatte, dass er das sagen würde. »Besser, wir schauen, dass wir eine Gelegenheit finden, es aufzufüllen.«
»Ja«, sagte Anne. Sie spielte mit.
Bernd fuhr rechts in einen Privatweg. Nach ungefähr hundert Metern passierten sie ein Steinportal, hinter dem ein weitläufiger Park begann. Die Straße führte weiter zu einer prächtigen Jugendstilvilla.
Auf der Freitreppe stand Ellen. Bernd stellte den Motor ab und stieg aus.
»Hier ist sie!«, sagte er zu Ellen. Sein Lächeln war verzerrt, während er auf Anne deutete. »Wir müssen sie töten, damit ich endlich wieder meine eigenen Bilder malen kann.«

Anne trat zu Dr. Ellen Lagarde, der Leiterin des Privatsanatoriums »Waldesruh«. Ellen legte beruhigend ihre Hand auf Annes Schulter.
»Es ist das Beste für Ihren Mann«, sagte sie. »Er ist hochgradig schizophren. Sie haben selbst die Aufnahmen meiner Gespräche mit ihm gehört. Er hat nicht einmal wahrgenommen, dass er zu therapeutischen Sitzungen bei mir war. Und als er den Plan fasste, Sie umzubringen, Anne, hat er die Grenze endgültig überschritten.«
Zwei Männer waren aus dem Haus gekommen und hatten Bernd in die Mitte genommen. Ellen zog Anne ins Foyer des Sanatoriums und reichte ihr einige Papiere. »Die Einweisung und der Antrag, dass Sie seine Betreuerin werden. Bitte unterschreiben Sie, Anne.«
 


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04 Ralph Petersen: Angst ist kein Alibi

Beckrath fuhr hoch. War da ein Geräusch gewesen? Es war halb drei nachts. Er lauschte. Nichts. Oder war da doch ein leises Schaben? Er schlüpfte in seinen Morgenmantel. Ein Einbrecher? An der Schlafzimmertür zögerte er. Besser, er ging kein Risiko ein. Er schlich zum Bett zurück, nahm das Handy vom Nachttisch und wählte den Notruf.

»Sie, Frau Kommissarin?«, fragte er erstaunt, als er zehn Minuten später einer sportlichen, brünetten Frau die Tür öffnete. Zwei Uniformierte waren bei ihr.
»Ich habe heute Nacht Dienst in der Kriminalbereitschaft«, sagte Kommissarin Katja Kampp. Sie trat ein und blickte sich um. »Das ist doch Raimund Webers Haus gewesen, ja?«
»Ja«, sagte Beckrath. »Ich habe es übernommen, nachdem Weber … gestorben ist.«
»Richtig, jetzt erinnere ich mich«, sagte die Kommissarin. »Der Mordfall Weber. Weber wurde erschossen im Stadtpark gefunden. Bei den Ermittlungen haben wir uns kennen gelernt, nicht wahr? Der Täter ist immer noch auf freiem Fuß! Glauben Sie, dass dieser Einbruch bei Ihnen etwas mit seinem Tod zu tun hat?«
»Keine Ahnung«, erwiderte Beckrath.
Die Streifenbeamten hatten sich unterdessen im Haus umgesehen. »Nichts, Frau Kommissarin!«, meldete der Streifenführer.
»Sie haben sich wohl getäuscht, Herr Beckrath«, meinte Katja Kampp leichthin. »Dann noch eine gute Nacht!««

Beckrath saß im dunklen Wohnzimmer. Dass jetzt ausgerechnet die Kommissarin aufgetaucht war, die damals die Ermittlungen im Mordfall Weber geführt hatte – war das nur Zufall?
Sie hatte ihm seinerzeit nichts nachweisen können. Wie auch – bei dem Mord an Weber hatte ihn niemand beobachtet. Daraus, dass er als Webers Kompagnon nach dessen Tod die Geschäftsanteile und auch sein Haus erbte, konnte man ihm keinen Strick drehen.
In der Küche klapperte etwas. Beckrath zuckte zusammen. Er spürte, wie die Angst wieder in ihm hochkroch. Da war doch jemand! Leise erhob er sich und huschte in den Keller. Die Pistole lag versteckt hinter einem losen Stein in der Kellerwand, gleich neben dem Weinregal. Das kühle Metall der Waffe in der Hand beruhigte ihn. Er schlich wieder nach oben. Im Wohnzimmer wehte die Gardine vor der Terrassentür herein. Hatte er die Tür nicht abgeschlossen? Beckrath richtete die Pistole auf die Terrassentür. »Kommen Sie raus!«
Eine Gestalt löste sich aus dem Dunkel. »Ich hoffe, ich habe Sie nicht erschreckt!«, sagte Kommissarin Katja Kampp. Sie hatte die beiden Streifenbeamten im Schlepptau. Die Pistole zerrte plötzlich wie ein Tonnengewicht an Beckraths Hand. Katja Kampp nahm ihm die Waffe ab. »Mit einer solchen Waffe wurde Weber erschossen.« Sie musterte sie genau. »Oder war es etwa genau diese Waffe, Herr Beckrath? Was, meinen Sie, werden unsere Ballistikexperten herausfinden, wenn sie die Geschossspuren mit denen an der Kugel vergleichen, die Ihren Kompagnon Weber tötete?«
Aus!, schoss es Beckrath durch den Kopf. »Sie haben mich reingelegt!«, presste er hervor. »Sie haben hier vorhin Geräusche gemacht, damit ich denken sollte …«
»Aber, aber!«, sagte Katja Kampp und zog ihre Handschellen heraus. »Ich bin mit den Kollegen hier nur noch mal ums Haus gegangen, um mich zu vergewissern, dass alles in Ordnung ist – und dabei haben wir entdeckt, dass die Terrassentür offen stand!«
»Genau, Chefin!«, erklärte der Streifenführer. »Wir wollten Herrn Beckrath nur noch schnell sagen, dass er ordentlich abschließen soll.«

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Reinhold Erz
Maskenball

Reinhold Erz Maskenball (Debüt) Silberburg Eine SwingerParty in einem noblen Club in Stuttgart. Einer der Gäste ist neu, er hat sich als Zorro maskiert und sieht sich um - und steht auf enmal in einem der Spielzimer vor einem Toten, der mit einer Plastiktüte erstickt worden ist. Eine dumme Situation, denn unser Zorro ist Michael schwerdstfedger, Kommissar bei der Mordkommssion bei der Stuttgarter Kripo. Schwerdtfeger macht sich davon - aber wie das Leben so spielt: wird ausgerechnet er Leiter der Mordkommission, die in dem Todesfall ermittelt. Das Opfer stammt aus dem Management des in Stuttgart beheimateten KONZERNS (Daimler) und war dabei, brisante Informationen über die Verflechtung - oder sagen wir Korruption - zu liefern, die es zwischen der Konzernspitze und der Stadtverwaltung gibt. Ein Krimi-Debüt, das gleich in die Vollen geht. Stimmige Szenerie, konsequent konstruiertes Plot und

Tipp6

Marco Pfeiffer Sechs minus eins Leda Ein Duisburg wird ein Rechtsanwalt ermordet und in Hamburg eine junge Frau. Dass beide Taten etwas miteinander zu tun habne, eröffnet ein Bekennerbrief, der bei der Kripo in Köln eingeht – und der Täter kündigt weitere Morde an. Ein Fall für Kommissar Maurer und sein Team – die sich durch die Vergangenheit der beiden Opfer graben und feststellen, dass sie in ihrer Jugend einmal im gleichen Kölner Viertel gewohnt haben und auf die selbe Schule gegangen sind. Ein klasssisch aufgebauter und erzählter Kommissars-Krimi in der TATORT-Schule. ein Kommissar, der ein Problem mit seinem Privatleben hat.

Tipp5

Michael Sears Am Freitag Schwarz Deutscher Taschenbuch Verlag Spannendes, gut geschriebenes Thriller-Debüt nicht nur aus der Welt der Banker und Börsen. Jason Stafford ist genau der Mann, den Stockmann für sein Finanzhandelshaus sucht: Jason kommt direkt aus aus dem Knast, wo er zwei Jahre wegen Finanzmanipulation gessessen hat: eine knappe halbe Milliarde haben er und seine Kumpel bei einer Bank verdaddelt. So eine kennt sich aus, denkt sich Stockmann und beauftragt Stafford damit, den Tod des JungBörsenmaklers Brian zu untersuchen - angeblich ein Unfalltod bei Segeln. Stafford nimmt den Auftrag als Chance - auch um wieder Struktur in sein Privat- und Familienleben zu bringen, wo er sich um seinen autistischen Sohn Kid kümmern muss, was sich mitunter als arge Belastung erweist: Rain Man trifft Wall Street Michael Sears erfasst in sienem Debüt sehr genau die Menschen, die in den Händlerräumen der Finanzzentren arbeiten - mit ihren Defiziten und ihren Problemen, die sie anfällig machen für illegalen Geschäfte. Und er schafft mit Jason Stafford einen Potagonisten, mit dem man bei aller kritsichen Distanz - mitleiden udn mitfüheln kannn, besonders, wenn es um seinen Kmapf um die Leieb seines Sohnes geht. Brillantes Thriller-Debüt aus der Welt der Finanzen - die Geschichte eines Mannes, die einen von dr ersten Seite an gefangennnimmt. Reinhard Jahn WDR5 Mordsberatung Mark Zak Glaube, Liebe, Mafia: Ein Fall für Josif Bondar KiWi Josif Bondar, Ex-KGB-Agent, Afghanistan-Veteran und Ex-Leibwächter, ist jetzt heruntergekommener Privatdetektiv in Köln-Mülheim - ein bisschen von der klassischen Art, aber auch ein bisschen wie aus der Migranten-Comedy. Er ist befreundet mit Kommissarin Judith Wendel von der Kripo, und wie das in solchen Romanen ist, führen ihre jeweiligen Recherchen zu einem Fall, den sie dann gemeinsam zu lösen haben. Neben ein paar "kleinen Fällen", die Josif souverän mit zupackendem Köln-Mülheimer Charme löst, geht es um einen Brandanschlag auf ein Privattheater, in dem gerade eine Homosexuellen-Version des Heiligen Abendmahls Premiere hatte. Dabei ist der Jesus-Darsteller gestorben - und man hat jede Menge Verdächtige: christliche Fundamentalisten, abgelegte Liebhaber und Liebhaberinnen, eine Mutter, die ein Kind in Jesus hat und ein Vater, der sich nicht zus einem Sohn bekennen will.. Das alles wird witzig, kurz und knapp erzählt- in bester PULP-Manier. Autor Mark Zak ist Schauspieler und weiß, wei man eine Geschichte richtig aufzieht - mit treffenden Dialogen und vielen überraschenden Wendungen. Unterhaltsame rheinische Krimi-Comedy mit Migrationshintergrund. Reinhard Jahn WDR5 Mordsberatung Horst Evers Der König von Berlin Rowohlt Ein Krimi, als habe man Quentin Tarantino beauftragt, den neuen Berlin-Tatort zu drehen. Schräge Typen, schrille Geschichte, beste Unterhaltung...- Kommissar Carsten Lanner ist direkt aus Clopenburg in die Hauptstadt versetzt worden - und hier wartet er auf den "großen Fall", der ihn bei seiner Karriere im Polizeidienst weiterbringen soll. So richtig gut sieht es da nicht aus .- Lanner wird, sagen wir's ehrlich, von seinen Kollegen im Kommissariat, gemobbt, übergangen und als "Dorfsheriff" nicht ernst genommen. Was wird also sien großer Fall? Der Tote aus dem Hinterhaus, in desen Wohnung mehr als 100000 Euro verstreut herumliegen, und der als Ghostwriter unter anderem erfolgreiche Krimis schrieb? oder der mysteriöse Tod des Schädlingskämpfer Machallik, des Gottes der Ratten, der sich angeblich selbst mit einem eigens entwickelten Rattengit vergiftete (sehr zur Erleichterung der gesamten Berliner Polit- und Promo-Schickeria) - aber zuvor noch einen Fluch hinterleiß: dass 55 Tage nachs eienm Tod die Ratten die Macht in Berlin übernehmen werden. Horst Evers, Kabarettist, bevölkert seine ins absurde abgedrehte Kriminalgeschichte mit einem bunten Ensemble schräger und schrägster Typen, dass man nie weiß, was auf de rnächsten Siete geschieht. Dabss der Roman dabei aber nie den Boden unter den Füßen verliet - also trotz aller Komödie immer "Krimi" bliebt., ist seine große Sträke Eine knallbunte Krimi-Komödie aus der Hauptstadt. Comedy trifft Tarantino: absurdes Theater am Tatort - ein absoluter loser vom held, dafür aber absolut perfektes Lesevergnügen. Reinhard Jahn WDR5 Mordsberatung

Tipp4

Kari Köster-Lösche Der Tote am Hindenburgdamm Ruetten und Loening/Aufbau Sylt 1923 - die neue Stationierung für Kriminalinspektor Niklas Asmus, der hierher versetzt wurde. Der Preusse hat so seine Schwierigkeiten mit den Insulanern, aber die auch mit ihm. Sylt trägt zwar schon Züge der Nobel-Fereinisnel, ist aber doch viel viel bodenständiger als heute. Es ist die Zeit der Nachwirkungen des Ersten Krieges, Zeit der Inflation (eine Tasse Kaffee kostet 10000 Mark), Zeit der politischen Umbrüche und Unsicherheiten. Das zeigt sich auch uns besonders an Niklas Asmussens erstem Fall - ein Mann, der ihm als kommunistischer Agent aufgefallen ist, kommt ums Leben - nachdme er auf dem Polizeirevier der Insle war. Dessen Revierleiter im übrigen Anhänger der Kommunisten ist - nicht unproblematisch als Beamter und in einer Zeit in der die Nationalen und die Nationalsozialisten auf die politische Bühne drängen. Der tote Kommunist ist zudem nicht die einzige Leiche auf der Insel - zuvor ist ein Obdachloser an der Baustelle des Hindenburgdammes tot aufgefunden wurde. Der Damm - Verbindung der Insel zum Festland, ist heftig umstritten - eine Art Stuttgart 21 der Zwanziger - und die Auseinandersetzung liefert den Hintergrund für die Ganze Geschichte. Stimmungsvoller Syltkrimi, der ein liebevolles, detailreiches Bild der Insel und ihrer Bewohner in den Zwanziger Jahren zeichnet. Reinhard Jahn WDR5 Mordsberatung

Tipp3

Ingo Thiel (mit Bertram Job) SOKO im Einsatz Ullstein Drei große Kriminalfälle aus dem wirklichen Leben, erzählt von einem er Chefermittler der jewieligen Mord- oder Sonderkommssionen. Der spektakulärste davon ist sicherlich die Suche nach dem Mörder des 11jährigen Mirco aus Mönchengladbach, die im Jahr 2011 Aufsehen erregte. Nach dem Verschwindne des Jungen arbeitete die bis zu 70 Mann starke Sonderkommission - unter anderem unter der Leitung von Ingo Thiel - verbissen an dme Fall, um dn Täter zu finden. Thiels Dokumentarbericht ist sachlich, aber durchgehend spannend. Es ist die Schildeurng der unterschiedlichen Ermittlungsansätze, mit denne die SOKO immer wieder neu ansetzt, wenn eine Spur sich im Sande verlaufen hat. Wohktnd unspektakulär und reportagenhaft geschrieben ist das, mit Unterstützung sines Ghostwriters Bertram Job, eines Journalisten, dessen Spezialität eigentlich Box-Reportagen sind. Im Vergleich zu den Lebenserinnerungen anderer MK-Chefs - wie eie des Münchner Antons Wilfulng wird deutlich, dass Thiele ine andere Generation Polizist ist: jünger, zupackender und auch auf technsichem Gebiet viel versierter und organisierter als die klassischen "aus dem Bauch heraus"-Ermittler.